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01.07.2017 - 53. Sundschwimmen - Zwei LAVler im kühlen Nass

Nach einer erfolgreichen Premiere im Vorjahr war es mir auch in diesem Jahr wieder gelungen, einen Startplatz für das älteste Langstreckenschwimmen in Deutschland zu ergattern. Bereits 1825 sollen 2 preußische Offiziere und ein Zivilist zum ersten Mal die 2315 m von Altefähr auf Rügen nach Stralsund geschwommen sein. Seit den 1920er Jahren ist das Sundschwimmen dann zu einer regelmäßigen Veranstaltung geworden. Und die jährliche Wiederholung – initiiert 1965 durch den Wasserrettungsdienst der DDR - gelingt nun schon das 53. Jahr in Folge. Inzwischen ist der Zuspruch so groß geworden, dass die Teilnehmerzahl aus Sicherheitsgründen auf 1000 begrenzt werden musste. In diesem Jahr verursachte ein technischer Fehler die Anmeldung von 1250 Teilnehmer/innen – neuer Rekord.

Das schlechte Wetter und/oder die mehrtägigen Regengüsse in Berlin/ Brandenburg hielten dann aber wahrscheinlich doch die/den eine/n oder andere/n von der Anreise und somit auch von der Teilnahme ab. So kam es, dass schließlich „nur“ knapp über 1000 Schwimmer/innen mit Regenjacken, Gummistiefeln und Schirmen ausgestattet, am völlig durchweichten Strand in Stralsund eintrafen, die Startunterlagen und den zur Pflicht gewordenen Restube (Rettungsboje) abholten und in den bereit stehenden Bussen Platz nahmen. 13 Busse starteten pünktlich 12 Uhr mit polizeilicher Begleitung und Blaulicht die Überfahrt nach Altefähr. Dort angekommen strömten wir wie die Ameisen in Richtung Hafen. Vollkommen überraschend standen dann auch schon hier die zwei Kleider – Lkws bereit. Für uns hieß es deshalb bereits hier -alles ablegen, was beim Schwimmen nur stören würde, ggfs. dick mit Vaseline u.ä. Materialien einreiben, Badekappe und Schwimmbrille auf, Kleiderbeutel abgeben und dann zähneklappernd die 200/300m am Strand entlang zum Start laufen. Unangenehm war der wieder einsetzende Nieselregen und die eine oder andere aufkommende Brise auf der Haut zu spüren. Ich hatte etwas von 18°C Wasser und 18°C Lufttemperatur vernommen – wir würden gleich zu spüren zu bekommen, ob das viel oder wenig ist. Langsam füllte sich die Startzone und ich versuchte leider erfolglos, irgendwo in der Menge Norbert auszumachen. Um diesmal einen Fehlstart zu vermeiden, war im Wasser ein weiß – rotes Absperrband gezogen und an diesem entlang hatten sich zahlreiche junge Menschen auf ihren Surfbrettern postiert.

Ohne besondere Aufforderung setzten sich die ersten Reihen plötzlich in Bewegung und gingen schon mal ins Wasser bis an diese Absperrlinie heran. Da ich ziemlich weit vorne stand, hatte ich keine Chance – ich wurde mit vorgedrängt und fand mich im eiskalten Wasser wieder. Gott war das kalt! Es piekte an den Beinen wie Nadelstiche und auch das Wassertreten machte es nicht angenehmer. Das würden 2,3 lange, kalte und anstrengende Kilometer werden…..Da wurde auch schon das Schild hochgehalten, dass es nur noch 2 Minuten bis zum Start wären – ich musste mich beeilen, wenigstens einmal unterzutauchen. Ich registrierte vor mir plötzlich Unruhe und, dass immer mehr Menschen unter dem Absperrband durchgingen. Dann die resignierte Stimme des Sprechers – Fehlstart… Nun ja – also los ging’s. Die „Menschenmasse“ setzte sich in Bewegung. Langsam nahmen die Bewegungen auch Schwimmzüge an – überall nur Arme und Beine – dazwischen die Surfbretter und Kanus – sehr abenteuerlich. Ich kam in bzw. mit meinem Pulk aber erstaunlich schnell voran und schon bald fühlte es sich nicht mehr ganz so kalt an. Wenige Minuten später rief man uns aus den Begleitkanus immer wieder zu, dass wir weiter links rüber mussten – wir waren tatsächlich abgetrieben. Es dauerte eine ganze Weile, bis das alle mitbekommen hatten und wir wieder auf Kurs waren. Von nun an nahm ich die zwei Scheinwerfer, die den Ausstieg in Stralsund markierten, ins Visier und schwamm einfach drauf los. Irgendwann hatte ich mich dann auch tatsächlich frei geschwommen und musste nicht mehr auf Beine, Arme oder Köpfe aufpassen. Stralsunds Kulisse rückte stetig näher, von der Kälte war schon nichts mehr zu spüren, ich wurde dieses Jahr auch nicht von Quallen belästigt und so glitt ich ziemlich gut gelaunt weiter voran. Schon passierte ich die kleinen roten Bojen – die den letzten Abschnitt markierten und sah auch die ersten Schwimmer/innen aufstehen und das letzte Stück aus dem Wasser laufen. Ich war jedoch völlig verwirrt, dass ein Teilnehmerfeld von schräg links auf das Ziel zukamen, während wir gerade darauf zu hielten. Welchen Kurs hatten die denn genommen!? Schließlich entschloss auch ich mich, aufzutauchen und die letzten Meter zu gehen. War erst mal eine ganz schön wacklige Angelegenheit. Mein erster Blick ging natürlich gleich auf meine Uhr – und Enttäuschung machte sich breit – 6 Minuten langsamer als im Vorjahr. Wie war das denn passiert!? Es hatte sich doch so gut angefühlt. Nun ja….nach immer noch knapp einer Stunde überquerte ich die Ziellinie. Hier lag bereits eine Schwimmerin auf einer Trage und wurde abtransportiert – eine weitere wurde gestützt zu den Sanitätern gebracht. Mit gemischten Gefühlen nahm ich das mir gereichte wuschlige gelbe Handtuch und heißen Tee entgegen und suchte in den Zuschauerreihen meine Familie. Schnell hatten wir uns gefunden und schon erhielt ich die ersten Informationen zum Thema starke Strömung, Siegerzeiten auch deutlich „langsamer“ als in den Vorjahren usw. Also lag es doch an den Bedingungen, dass ich meine Zielzeit nicht erreichen konnte!? Wie auch immer – ich war gesund und munter rübergekommen, ich stand auf meinen eigenen Beinen und bis auf mein blaues Kinn deutete auch erst mal nichts auf Unterkühlung hin. Das wichtigste war nun den Kleiderbeutel finden, ab zu Oma unter die heiße Dusche, warme Sachen an und dann nen herrlich heißen Kaffee. Und dann kam er doch noch und machte sich so richtig breit – der Stolz, es mal wieder geschafft zu haben! Wer kann schon von sich behaupten, durch den Sund geschwommen zu sein….außer natürlich die 1016, die heute ebenso erfolgreich die 2315m bewältigt hatten.

Am nächsten Morgen blätterte ich dann mal neugierig im Internet herum und war vollkommen überrascht über die ersten Meldungen: das Rennen wurde aufgrund des Wetters, der starken Strömung und der Wassertemperaturen nach 1:45h abgebrochen! 44 Teilnehmer/innen mussten ärztlich versorgt werden – 4 kamen ins Krankenhaus – die Rettungskräfte sprechen von einem der härtesten Rennen der letzten Jahre!

Tja und da ja bekanntlich alle guten Dinge 3 sind…..und vielleicht scheint ja dann im nächsten Jahr auch mal wieder die Sonne!

 

So hat Norbert das Sundschwimmen erlebt:

Durch den Bericht von Sabine über ihre sehr erfolgreiche Teilnahme am Sundschwimmen im vorigen Jahr bin ich neugierig geworden und ich habe mich gefragt, ob ich solch eine Herausforderung der anderen Art auch bestehen könnte.

Ich hatte tatsächlich das Glück, einen der sehr begehrten Startplätze zu erhalten. In der Meldeliste habe ich gesehen, dass auch Sabine wieder dabei sein würde. Vorbereitungszeit stand noch ausreichend zur Verfügung, aber vor dem Freiwasserschwimmen habe ich mich doch recht oft zugunsten der warmen Schwimmhalle gedrückt. Insgeheim hatte ich gehofft, es würde doch noch rechtzeitig Sommer werden. So verstrich die Zeit, eine Unterkunft ganz in Startnähe war rechtzeitig gebucht, und dann war der Starttermin da. Die Startausrüstung konnte ich so ganz stressfrei schon am Freitagabend abholen und dann am Sonnabend noch ganz gemütlich frühstücken, denn Eröffnung war erst um 11.00 Uhr. Viel Eröffnung war allerdings dann doch nicht, denn der Regen, der schon die ganze Woche den Strand aufgeweicht hatte, hat uns alle auch am Starttag unter diversen Zelt- und anderen Regendächern Zuflucht suchen lassen. So habe ich Sabine hier nicht getroffen, und beim Wettkampf später auch nicht, dafür bin ich einfach nicht schnell genug. Dann kam der Bustransfer zum Start über die neue Rügendamm-Brücke nach Altefähr, dick einreiben mit Vaseline, Sachen abgeben und ab zum Start. Hier nun die gute Nachricht: wir hatten 18 Grad Lufttemperatur und Nieselregen, im Wasser würde es also nicht kälter und nur unwesentlich nasser sein.

Ich bin aus gutem Grund als einer der Letzten ins Wasser gegangen und demzufolge in der Brustschwimmergruppe gestartet. Das heißt, man kann durchaus den einen oder anderen, mitunter recht kräftigen Tritt abbekommen. Es war zunächst also recht eng im Starterfeld, aber nachdem ich begriffen hatte, dass man besser nicht direkt auf die Bojen zuschwimmt, weil alle anderen das auch so machen, kam ich besser voran. Überraschend schnell war dann die rote Boje da und dann die grüne, aha Fahrrinne, hier soll es am kältesten sein, nicht drüber nachdenken, schnell weg von hier! War das nun schon die halbe Strecke? Nächstes Ziel sind dann die weißen Zelte mit den beiden Scheinwerfern da hinten am Ufer. Also, wenn die Fahrrinne in der Mitte liegt, dann war die zweite Hälfte der Schwimmstrecke trotzdem deutlich länger als die erste. Irgendwie waren die Scheinwerfer immer wieder nach rechts verrutscht, wenn ich mal den Kopf aus dem Wasser bekommen habe. Dafür war nun mehr als genug Platz im Wasser, denn das Feld hatte sich stark verbreitert. Ich habe es auf den Wind geschoben, denn die Wellen wurden höher, oder lag nur mein Kopf zu tief im Wasser? Die grüne Ostseebrühe schmeckte jedenfalls erstaunlich salzig. Es war nun dringend notwendig, doch die Richtung auf die Scheinwerfer einzuhalten, denn nun war die Kälte schon soweit spürbar, dass die Finger steif wurden, kennt der Läufer ja, aber auch das Tempo hatte stark nachgelassen. Das konnte ich schlussfolgern, weil nun doch etliche orange Badekappen an mir vorbeizogen. Also, wenigstens die Beine locker lassen, bloß keinen Krampf kriegen, hier ist nichts zum Festhalten. Also doch wechseln zum Bruststil, da kann man wenigstens die Schwimmrichtung im Auge behalten und dann endlich: die gehen ja schon, geschafft! Ja, ich war geschafft, und auch das Kältezittern hat noch eine ganze Weile angehalten, aber Sabine hat doch immer wieder mal ganz gute Ideen!

Alle Informationen und Ergebnisse zum Sundschwimmen findet Ihr hier:

http://www.sundschwimmen.de/

Text/Bild: Sabine Eckel