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10.07.2008 - 20. Nordseeschwimmen - Frank Kiessler hoch im Norden

Hoch im Norden fand in diesem Jahr das 20.Nordseeschwimen statt. Ein Grund für uns, um die Strecke von ca. 1000 km am Wochenende – trotz der Spritpreise – zu absolvieren. Da wir im Vorfeld wussten, dass nur ein begrenztes Starterfeld (ca.230 Leutchen) zugelassen wird, meldeten wir gleich bei Öffnung der Starterliste im Februar und hatten auch genügend Zeit zur Vorbereitung. Die Strecke beträgt 10,6km und es wird von der Insel Langeoog zum Festland nach Bensersiel geschwommen. Die Besonderheiten dieses Wettkampfes konnten wir den Berichten der letzten Jahre auf der Homepage der Veranstaltung entnehmen. Dazu zählen neben den normalen Dingen wie Krämpfe und Umwege schwimmen auch Verbrennungen durch Feuerquallen und das eventuell gemeinsame Schwimmen mit Seehunden.
So schlimm wurde es natürlich nicht, auch wenn am Beginn der Veranstaltung eine Verkürzung der Strecke zur Debatte stand. Bei der obligatorischen Einweisung um 11.00 Uhr war die Windstärke noch zwischen 6-8 und so wurde erst auf See entschieden, von wo gestartet wird. Die Technik der DLRG an der Nordsee ist schon beeindruckend und die Hochgeschwindigkeitsboote der Nordsee vermitteln schon ein beruhigendes Gefühl, welches durch die erfahrenen Seeleute bei den Organisatoren verstärkt wird. Ob alt oder jung, alle sind stolz darauf sich mit der Nordsee messen zu können und tun dies mit Ehrfurcht und Hingabe – und so wirkt dann auch die Veranstaltung auf uns Landratten .
Im Vorfeld hatte ich mir noch einen Neoprenanzug zugelegt, denn es wird immer von möglichen Wassertemperaturen zwischen 15 und 18°C gesprochen und obwohl Neoprenanzüge beim Schwimmen Out sind, werden sie hier empfohlen.
Um 12.00 Uhr begann die Überfahrt per Fähre und alle waren gespannt, von wo denn gestartet wird. Als vom Käpt`n mitgeteilt wurde, dass die ganze Strecke geschwommen werden kann, war der Jubel an Deck groß, denn man schon mal hier ist…
Nachdem alle Schwimmer am Startpunkt vor Langeoog von der Fähre ins Wasser gesprungen waren, erfolgte pünktlich um 13.30 Uhr der Start und das Wasser wurde kräftig umgepflügt. Vornweg die Flossenschwimmer – in gesonderter Wertung – und dann die anderen Schwimmer mit der größten Herausforderung, der Orientierung, um nicht zu viele Umwege schwimmen zu müssen.


Mit meiner Leistung war ich zufrieden, obwohl mich ab ca. Kilometer 4 ein Handicap begleitete. Meine eigentlich gute Schwimmbrille beschlug und 10 Minuten nachdem ich sie abgenommen hatte, vermutete ich Feuerquallen in den Augen zu haben, so brannte das Salzwasser. Mit einer Endzeit von 1 Stunde + 36 Minuten und Platz 4 in der Wertung über 40 beendete ich den Wettkampf. Diese Zeit erscheint phantastisch – ist sie auch, denn damit ist man ca. 15 Minuten schneller wie der vermeintliche Olympiasieger von Peking. Die Erklärung ist relativ einfach, denn die Strömung von Ebbe in die Flut hinein, verleiht einem Flügel.
Glücklich und geschafft ließen wir den Abend bei der Jever-Party ausklingen und können diese Ecke auch für andere Aktivitäten wie Laufen und Radfahren nur empfehlen – es gibt halt viele nette Ecken, wo man sich die Zeit vertreiben kann.

Text: Frank Kiessler